Dienstag, 6. Juli 2010

Wandern (20.06. - 27.06.)

Nepal ist ein sehr vielfältiges Wanderland. Innerhalb von einem Tagesmarsch wechselt das Klima schonmal von tropisch mit Bananenstauden und Kokospalmen bis hin zu herbstlich-österreichisch mit Nadelbäumen.

Dal Bhat gibt es bei uns jetzt jeden Tag. Die Zusammenstellung variiert, wir sehen mehrmals, wie unser Gemüse direkt nach der Bestellung vom Feld gerupft wird. Bishwa sucht zumeist sehr gute Gästehäuser aus, wenn es abends regnet sitzen wir manchmal am warmen Ofen mit der Besitzerin zusammen. Uns kommen manchmal andere Touristen entgegen, oftmals mit einer Schar von Trägern für das Gepäck. Es gibt sogar Leute, die mit Koffern wandern gehen (und die Koffer natürlich nicht selbst tragen).

Ein paar Eindrücke vom Weg:

20.06.

Reisfelder und ein paar Hotels: Blick aus dem Hotelzimmer am Morgen.

Gar nicht mal unbequem.

Die Brücken sind alle relativ neu und gut ausgebaut.

Der Weg ist technisch nie ein Problem, allerdings sind 2000 Höhenmeter an einem Tag durchaus drin. Endlich mal wieder Sport.

Rhododendronwald.

Nepal hat ein anderes Verhältnis zu Alkohol als Indien: Hier darf geworben und überall verkauft werden, es gibt mehrere lokale Biersorten. Playboy (gleicher Schriftzug) ist hier eine Whiskymarke. Für Yakkäse ist leider nicht die richtige Saison.

Abends ist es schon fast kalt, das Wetter wie im Herbst in Norddeutschland.

21.06.

Grüne Hügel wohin man blickt. Hügel heißt hier alles, was manchmal noch grün ist, also durchaus auch Erhebungen über 5000m. Ein Berg muss ganzjährig mit Schnee bedeckt sein.

Der Ausblick vom Poon Hill ist bekannt. Wir sind zum Sonnenaufgang da, die Wolken leider auch. Tatsächlich treffen wir oben noch ein paar andere Touristen, die alle enttäuscht wieder abziehen.

Wir nicht, und wir werden belohnt: Die Sicht klart auf. Dhaulagiri-Massiv...

...und Annapurna-Massiv. Beides höher als 8000m.

Beim Packen haben wir sogar aus dem Hotelzimmer diesen Ausblick.

Abstieg ins tiefste Tal der Welt: Stellenweise geht es auf beiden Seiten auf über 8000m hoch, der Fluss fließt auf weniger als 1800m Höhe.

Unten ist es warm und es gibt wieder Reisfelder und Bananenstauden. Es geht ein Stück entlang der Straße.

22.06.

Auch ein Nepalese macht mal Pause. Bishwa musste als Kind morgens 2 Stunden zur Schule laufen, das ist hier relativ normal. Wir sehen morgens immer viele Schulkinder in Uniformen mit Schulranzen auf den Wegen, die Schule fängt hier morgens erst um 10 Uhr an, um den Kindern die Anreise zu ermöglichen.

Nepal ist das Land der Allradbusse und Kleinflugzeuge. Die Geografie macht es nicht einfach, sich hier fortzubewegen.

23.06.

Arne vor der Annapurna.

Sonnenaufgang über dem Dhaulagiri. Heute Nacht hatten wir das bisher netteste Hotel und den besten Ausblick am Morgen. Zum Frühstück haben wir jeden Tag genau wie Bishwa Milchtee sowie Tibetan Bread mit Honig.

Das Flussbett ist weit und der Fluss fließt wie er will.

Die Klimazone wechselt schon wieder beim Wandern.

Abends sind wir fast in der Wüste. Im Reis finden wir Fliegen, aber das ist inzwischen kein Schocker mehr. Richtig toll ist das Hotel hier trotzdem nicht, am nächsten Morgen gehts schnell weiter.

24.06.

Bishwa in der Wüste.

Wir kommen näher an Tibet. Hier isst man schon traditionell die leckeren chinesischen Teigtaschen. Mjam.

An den Gebetsmühlen auf den Straßen geht man links vorbei und dreht sie mit der sauberen (rechten) Hand.

25.06.

Woraus baut man Gebetsmühlen, wenn man kein Geld hat? Genau, aus Konservendosen.

Es geht hoch in ein Seitental.

Hier ist Landwirtschaft auf einmal wieder möglich, denn der Wind, der durch das Haupttal pfeift, kommt hier nicht mehr hin. Getreidefelder, wie zu Hause.

In einigen Orten gibt es sogar sauberes Trinkwasser zu kaufen. Entwicklungshilfe aus Neuseeland. Zwei Australier, die wir treffen, beschreiben das ganze so: Alles was in Nepal wertvoll ist wurde von außerhalb gespendet. Und wenn man in einer Schule den Ventilator an der Decke anhält wird man bestimmt auch darauf noch den Aufkleber einer Spendenorganisation finden.

Abends geht es noch ohne Gepäck spazieren, wir knacken die 4000m! Das Beweisfoto kennt ihr ja schon.

26.06.

Die schöne Natur haben sie aber noch selbst.

Und die netten Leute auch.

27.06.

Es ist Zeit, sich wieder Richtung Kathmandu aufzumachen: In 4 Tagen geht unser Flug. Der Bus muss ein paar Flüsse queren. Wer braucht schon Brücken? Es steht eine mehrtägige Odyssee an, denn so schnell kommt man hier nicht voran.

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