Donnerstag, 15. Juli 2010

Abendessen und Studiengebühren

Kleiner Nachtrag von vor ein paar Tagen: Die WM wurde in der Convocation Hall, dem größten Hörsaal, live übertragen. Auch hier gibts Vuvuzelas.

Arnes Geburtstagsessen war lecker. In dem Restaurant in dem wir mit Ankit und Shrikanth waren bestellt man einfach das Menü des Tages, wahlweise vegetarisch oder mit Fleisch. Klar was wir bestellt haben :-)
Das ganze läuft dann wie bei der bekannten Szene aus Asterix erobert Rom - der Kellner kommt in Minutenabständen mit einer Platte voller indisch gewürzter, feurig gegrillter Fleischstücken, sagt was es ist, legt es auf den Teller, und verschwindet wieder um das nächste Stück zu holen. 7 Verschiedene Sachen gab es, danach konnten wir unsere Lieblingsstücke so oft wir wollen nochmal kommen lassen. Wir sind kurz vorm Platzen! Irgendwann fragt der Kellner, ob er die Teller abräumen darf, es käme gleich der Hauptgang. Der Laden gefällt mir.
Hauptgang und die 4 Nachtische waren auch gut.

Noch ein paar vermischte Gedanken zwischendrin:
Im Gespräch mit ein paar Indern irgendwie auf Autos zu sprechen gekommen. Von den Leuten hier weiß niemand, was ABS ist!

In einem neugierigen Moment die Packungsbeilage von meiner Mückenverdampfer-nachfüllpackung gelesen. Entsorgungsanweisung: Kaputt machen und in der Wildnis vergraben. (The packages shall be broken and buried away from habitation.) Nicht nur dass manche Leute sowas hier machen, das ist die offizielle Angabe auf der Packung!

Außerdem habe ich in der Mensa von Hostel 5 in der Waschbeckenecke die Handtücher gefunden. Offensichtlich muss man sich danach gleich wieder die Hände waschen und gerät in eine Endlosschleife.

Mein Aachener Schlüsseletui. Lag nur im Schrank und hat friedlich auf die Rückreise nach Deutschland gewartet. Die wird es wohl nicht mehr erleben. Schlüssel rausgenommen, Teil weggeworfen. Arnes großer Wanderrucksack erleidet das gleiche Schicksal. Wirklich nervig, das mit der Feuchtigkeit hier.

Kursanmeldung

Außerdem war es Zeit, die Kurse anzumelden. Das war total einfach und man brauchte nichtmal ein Passfoto. Das Prozedere im Einzelnen:
  • Im Academic Office das Formular abholen
  • Die gewählten Kurse eintragen.
  • Das Formular vom Dekan des Fachbereichs unterschreiben lassen.
  • Mit dem unterschriebenen Formular wieder zum Academic Office.
  • Dort bekommt man eine Rechnung.
  • Damit zur Cash Section, um das Geld zu bezahlen.
  • Mit der Quittung der Cash Section zum Academic Office zurück.
Einfach, oder?
Natürlich nicht ganz so einfach wie es klingt. Denn auch hier die Frage: Was ist mein Fachbereich? Hier gehört man als Student eigentlich fest einem Institut an. Unsere Matrikelnummer ist vom Institut für Chemical Engineering, weil wir auch dort unser Projekt gemacht haben. Meine Kurse sind aber fast alle im Aerospace Department. Arne hat sogar drei verschiedene Kurse bei drei verschiedenen Departments. Für Arne ist trotzdem das Dept. for Chem. Engg. zuständig, ich muss zu AE. Der Professor ist zwar da und kann ein paar Worte mit mir wechseln, hat aber gerade keine Zeit (keine Lust), zu unterschreiben, ich soll einfach am nächsten Tag um 11 wiederkommen.
Am nächsten Tag um 11 bin ich da und warte bis 12, natürlich kommt der feine Herr Professor nicht rein. Also lasse ich bei der Sekretärin meine Telefonnummer und gehe mit Arne ins Gulmohur zum essen. Essen bestellt, klingelt mein Telefon. Der Herr Professor ist gerade eingetroffen. Essen wieder abbestellt (ging zum Glück noch), Zettel abgeholt und zum Acad. Office gebracht. Da möchte man uns dann wieder auf den nächsten Tag (inzwischen schon Samstag) vertrösten, bzw Montag, weil am Wochenende alles geschlossen ist. Da sind wir aber unterwegs! Also so lange gefragt und ein trauriges Gesicht gemacht, bis man uns dann doch die Rechnung ausstellt. Was dabei am längsten dauert ist, das Logo vom Academic Office auf die Größe des Rahmens um den Briefkopf zurechtzuskalieren. Dafür nimmt sich die Sekretärin jedes Mal aufs Neue viel Zeit, denn das Ding verrutscht immer wieder. Wichtig.
Bei Arne ist es auf der Rechnung etwas anders geknautscht als bei mir. Als ob das den Herrn in der Cash Section jucken würde...

So sieht das aus, wenn man in Indien seine Studiengebühren bar bezahlt. Arne hat auch so einen Haufen. das sind etwa 200 Scheine, das passt natürlich in keinen Geldbeutel. Damit läuft man dann zwei Tage lang rum, bis endlich jemand die Geldtasche annimmt. Unser ZPA ist der effizienteste Laden auf Erden, ich will mich nie wieder darüber beklagen.

Eigentlich wollte ich in den zwei Tagen mein Projekt fertig schreiben. Jetzt fliegen wir erstmal bis Mittwoch nach Chennai, die Flüge gabs billig. Vorlesungsbeginn ist am Donnerstag, das wird sicher spannend.

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