Dienstag, 6. Juli 2010

Beginn der Wandertour (19.06.)

Morgens holt uns Bishwa am Hotel ab, wir ziehen ohne Gepäck zunächst zu einem Büro, in dem wir Geld für unsere Trekking Permits lassen müssen. Und natürlich auch 2 Passfotos pro Person. Die vielen Behördengänge, die jetzt anstehen (Nepal ist tatsächlich genauso bürokratisch wie Indien) bleiben uns aber erspart, denn wir haben ja Bishwa. Der kümmert sich jetzt um alles, während wir in Ruhe frühstücken (indisches Naan) und eine kleine Fototour am Seeufer machen.

Sowas ähnliches kennt ihr ja schon. Der Phewa Lake in Pokhara ist ganz hübsch.

Auf der Rückseite des Dammes auf dem wir stehen sind Reisfelder.

Pokhara ist zur Hauptsaison (zum Glück nicht jetzt) von Touristen überlaufen. Anscheinend essen viele westliche Nepal-Urlauber auch im Ausland gerne Vertrautes, wir sehen viele deutsche Bäckereien, man bekommt in allen Restaurants auch Spaghetti, Wiener Schnitzel und schweizer Rösti.

Der Ausblick aus unserem Hotelfenster. Hinter dem grünen Hügel am Ende des linkesten Drittels sieht man hinten auch einen hohen Berg. Leider schwächelt hier meine Handykamera.

Der Bushof von Pokhara. Hier geht es mit Bishwa und den neuen Papieren raus in die Natur.

Die Busfahrt ist malerisch. Der Fahrer dieses zuckeligen Linienbusses ist sehr viel gemütlicher unterwegs und scheint sein Handwerk besser zu verstehen. Der Bus ist voll bis aufs Dach, wir halten auf Zuruf an, wann immer jemand rein oder raus will. Wir nehmen auch einen Bauer mit seiner Ziege mit.

In diesem Örtchen beginnt die Wanderung.

Es geht durch Reisfelder los. Alle paar Kilometer gibt es Läden, die Kekse und Wasser verkaufen. Die Leute sind wahnsinnig freundlich, viele Kinder schmettern uns laut und strahlend Begrüßungen entgegen.

Der Weg ist sehr gut ausgebaut, ich vermisse meine Wanderschuhe nicht. Außerdem wird in diesem Tal zur Zeit eine Straße gebaut (wir sehen keine Arbeiten, aber Teile einer Schotterpiste). Im Gespräch mit unserem Führer erfahren wir, dass der Straßenbau durchaus umstritten ist. Einerseits verlieren viele Hotels Kunden, die dann in diesem Tal nicht mehr wandern, sondern mit dem Bus an den Dörfern vorbeifahren. Andererseits wollen die Bauern ihre Waren endlich per Lastwagen in die Stadt bringen können (bisher läuft das hier mit Maultieren) und Krankentransporte sind auf einer Straße auch einfacher.

Abends fängt es an zu regnen, wir erreichen rechtzeitig noch ein Dorf. In der Saison sind die 5 Gästehäuser hier komplett ausgebucht, zur Zeit sind wir die einzigen Gäste im ganzen Ort. Die Speisekarte besteht in allen Hotels am Weg nur aus Nudeln, Tacos, Burgern, Pizza, Schnitzel... nepalesische Küche will der Tourist wohl nicht haben. Wir bitten Bishwa, für uns das Gleiche wie für sich selbst zu bestellen. Also essen wir Dal Bhat: ein großer Teller mit Reis, Kartoffelcurry, Spinat und einer Linsensuppe. Das Mädchen das uns bedient holt vom Holzfeuer immer wieder den Topf und füllt lachend mit einer großen Gusseisenkelle nach, bis alle satt sind.

Das Doppelzimmer kostet umgerechnet genau 1€, das All-You-Can-Eat Dal Bhat etwa 2,50€ pro Person. Am teuersten läppert sich hier das Wasser zusammen: Leitungswasser rühren wir natürlich nicht an, also brauchen wir Flaschen. Und weil die irgendjemand hier hochschleppen muss, kostet der Spaß auch zwischen 60 Cent und 1€ pro Flasche. Wir verbrauchen wandernd etwa 6-8 Liter am Tag, da kommt schon was zusammen.

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