Montag, 26. Juli 2010

Vorlesungen

Die letzten Tage waren hektisch. Der Mensch von Siemens hat geantwortet, man hat noch einen Praktikumsplatz frei und erwartet eine Bewerbung. Meine Projektabgabe ist tatsächlich nochmal zurückgekommen mit einer Liste von Korrekturwünschen. Mein indischer Professor will eine Abschlusspräsentation, und zwar gleich am nächsten Tag. Die Kurse in Indien müssen gewechselt werden, das erfordert wieder zwei Tage Unterschriften sammeln. Ein Semesterbericht muss nach Deutschland geschickt werden, und die Studienplanänderung an der RWTH muss angestoßen werden. Nebenbei laufen Vorlesungen, und es gibt Hausaufgaben. Das alles in zwei Tagen.

Bis auf die Bewerbung ist auch alles passiert, die Abschlusspräsentation meines Projekts ist gut gelaufen. Ich hoffe das wenigstens das jetzt endlich vorbei ist.

Das Semester ist angelaufen, ein Bisschen was dazu:

Die IITs haben ein sehr durchdachtes Stundenplansystem. Der Stundenplan ist in 15 sogenannte Slots aufgeteilt. Slot 5 ist z.B. immer mittwochs und freitags von 9:30 bis 10:25. Jedes Fach belegt genau einen Slot. Wenn man sich Fächer aussucht, muss man also nur darauf achten, das nicht zwei Fächer die gleichen Slotnummern haben. Auch die Klausurtermine werden so gelegt, dass unterschiedliche Slots nie kollidieren. Gut so.

Vier Kurse habe ich gewählt.

Particle Methods for Fluid Flow Simulation, das Fach mit dem sperrigen Namen, wird nicht stattfinden und wurde von mir kurzerhand durch Air Pollution Control ersetzt. Da sitzt auch Arne drin, wir werden also zum ersten Mal in unserem Leben gemeinsam die Schulbank drücken. Hach wie nett. Die ersten beiden Vorlesungen waren super, der Professor ist ein echter Unterhalter und bezieht das Publikum tatsächlich voll ein. Ich hatte noch nie zuvor eine dermaßen gute Vorlesung.

Structural Dynamics and Vibration wird vom Department for Aerospace Engineering angeboten und scheint außer mir vor allem von indischen Air-Force-Mitgliedern (Piloten oder Flugzeugmechaniker, ein paar Testpiloten sind auch dabei) besucht zu werden, die in Thane in einer Militärbasis stationiert sind und sich hier weiterbilden. Könnte interessant werden, sie sind gesprächig. Das Fach bohrt eher ein dünnes Brett.

Environmental Impact Assessment wird von einer Professorin gehalten. Eine nette Erzähloma, immer am Scherzen, man möchte direkt aufspringen und sie knuddeln. Auch nicht das Horrorfach in diesem Semester.

Computational Fluid Dynamics könnte schwer werden, es wird viele Hausaufgaben geben und das Wissen über partielle Differentialgleichungen aus Aachen wird gebraucht (hoffentlich habe ich das...).

Der Frauenanteil in den beiden Umweltfächern liegt bei gesunden 50%, die beiden anderen Fächer werden ausschließlich von Männern belegt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen