Montag, 15. November 2010

CFD

Am Donnerstag ist die Klausur in CFD, mein Hassfach in diesem Semester. Man nehme unsere Numerikvorlesung daheim, mit Indexsalaten an der Tafel, die niemand versteht, lasse den Professor aber mit dem fiesesten indisch-englisch der Welt reden, in einer Lautstärke, dass jedes Papierrascheln im Raum die Stimme vollständig überdeckt. Dazu gebe man 10 laut rasselnde Deckenventilatoren. Dann mache man den Prof noch unfreundlich und unkooperativ, und lasse ihn nach der Vorlesung 10 Minuten lang darüber reden, warum sein Lehransatz besser ist als alles, was man in Büchern findet.

Zu guter Letzt gibt es noch große Programmieraufgaben, bei denen aber nicht wirklich definiert wird, was gefragt und was gegeben ist. Im Sinne von: Simulier mal die Strömung durch ein Rohr.

Bei der ersten Programmieraufgabe im Oktober gab es schon Probleme. Der Prof hatte in der Stunde explizit die Arbeit in Gruppen erlaubt. Auf dem Notenblatt standen bei den meisten aber 0 Punkte, und in der Kommentarspalte so etwas wie: "Abgabe ähnlich zu Matr. Nr. ##"

Das ist immerhin so daneben, dass sogar die friedlichen Inder in der nächsten Vorlesung mal nachgefragt haben, wieso er zwar Gruppenarbeit erlauben will, sich die Abgaben aber dann entgegen der Ankündigung nicht einmal ähneln dürfen. Der Prof will aber keinen Fehler eingestehen, sagt, dass für die Notenvergabe sein Assistent zuständig sei, der nicht sein Sklave sei und einen freien Willen habe. Wenn sein Assistent also der Meinung wäre, dass kopiert wurde, möchte er da nicht reinreden.
Zwar argumentiert er damit völlig an der Frage vorbei und schiebt den schwarzen Peter auf seinen armen Assistenten (der möchte ich nicht sein...), aber es traut sich dann doch keiner, nachzuhaken.

Ich hatte zum Glück am Vorabend alleine ein Programm zusammengekleistert. Es lief zwar nicht (in meiner Kommentarspalte stand: "Code not working"), aber es gab 5 von 10 Punkten dafür. Immerhin mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt, der lag bei 2.

Die beiden anderen Programmieraufgaben, die der nette Herr jetzt mitten in der Klausurphase noch aufgibt, wären auch geeignet, mich eine ganze Woche in Atem zu halten. Bei der zweiten Abgabe habe ich einfach innerhalb von einer Stunde ein Programm zusammengeschustert, was im Quelltext ungefähr so aussieht, als hätte ich die Problemstellung bearbeitet. Die Ausgabe hat nichts mit der tatsächlichen Lösung zu tun, aber das wird wohl nichts machen. Mit ein paar Indern habe ich gesprochen, es hat diesmal keiner geschafft, auf die richtige Lösung zu kommen, und viele haben sich ein ganzes Wochenende um die Ohren gehauen. Die Aufgabenstellung ist niemandem so richtig klar, und der Prof möchte keine Fragen beantworten.

Also mache ich das Gleiche heute für die dritte Aufgabe auch, und am Donnerstag gehe ich in die Klausur. Dann ist dieses Fach endlich vorbei, hoffentlich bestanden.

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