Freitag, 29. Oktober 2010

Auf nach Diwali

Es bleibt nur noch eine Vorlesungswoche. Eine größere Programmieraufgabe steht noch an, und das Gruppenprojekt zieht sich hin.

Gruppenarbeit in Indien, das geht so:
Wir wollten uns am Sonntag treffen, ich halte ihn mir extra frei. Am Sonntag arbeiten wir aber nicht, sondern verabreden uns nur für Montag.

Montag Mittag bekomme ich eine SMS: Treffen verschoben auf Dienstag, gleiche Zeit.

Dienstag Mittag: Treffen wird auf Mittwoch verschoben. Warum halte ich mir eigentlich immer die Zeiten frei?

Mittwoch Abend: Treffen angesetzt für 19 Uhr. Ich bin schon eine Weile in Indien und komme deshalb erst um 19:20, bin aber trotzdem der Erste. Ich merke schon, ich muss noch viel lernen.
Von den 4 Leuten in unserer Gruppe trudeln innerhalb der nächsten halben Stunde noch zwei weitere ein, einer fehlt aber und ist nicht zu erreichen. Wir beschließen, uns am Donnerstag nochmal zu treffen.

Ohne das mit mir abzusprechen, machen die Anderen ein Treffen direkt nach der Vorlesung am Donnerstag aus. Damit überraschen sie mich dann in der Vorlesung. Ich überrasche sie damit, keine Zeit zu haben.
Wir verschieben das Treffen auf den Abend.

Abends ist ein Gruppenmitglied bereits für eine Woche in den Urlaub gefahren. Die anderen Inder waren aber schlau: Sie haben dem armen Kerl bereits ein Arbeitspaket zugeteilt, welches unverhältnismäßig groß ist. In der Eile beim Losfahren hat der arme Kerl aber zugesagt. Dumm für ihn, gut für uns. Zumindest wenn er denn seinen Teil tatsächlich macht, man muss mit Allem rechnen.

Meine Aufgabe besteht jetzt aus dem, was ich besonders gut kann: Bunte Bildchen malen, die so aussehen, als wären sie wissenschaftlich.

Master Report:
Ganz viele von den indischen Studenten schreiben gerade an ihrer Masterarbeit; die Abgabe- und Präsentationstermine sind für die gesamte Uni einheitlich auf den selben Tag festgelegt (heute). Allgemeine angespannte Stimmung unter den Studenten im letzten Jahr.
Ankit hat heute auch seine Präsentation, morgen früh fliegen wir mit ihm nach Delhi und fahren von da aus zu ihm nach Hause.
Eigentlich wollten wir mit dem Zug fahren, aber Ankits Präsentationstermin wurde kurzfristig um ein paar Stunden nach hinten verschoben, daher müssen wir unsere reservierten Plätze leider fahren lassen. Neue Tickets buchen geht leider nicht: Es sind zur Zeit alle Züge gnadenlos ausgebucht und sogar die Wartelisten sind geschlossen. Denn: Nächste Woche ist

Wer kann, fährt in dieser Zeit nach Hause zu seiner Familie. Das Fest hat ungefähr den Stellenwert, den bei uns Weihnachten hat. Die Uni steht auch still. Zwar ist offiziell nicht frei, aber auch die Professoren wollen nach Hause.

Shrikanth ist auch im Master-Stress, JJ kommt wegen C++-Hausaufgaben vorbei, Mehadi hat heute auch eine Präsentation, genau wie Ali und Vasan, alle sind bienenfleißig.

Und ich überfalle alle reihum und halte sie vom Arbeiten ab. Wie zu Hause.

Zum Schluss will ich noch auf Arnes T-Shit-Parade verweisen. Großes Kino.

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